Vita und

Artist Statement

Merete de Kruyf
Merete de Kruyf

Merete de Kruyf

Geboren 1965 in Hamburg.

Ich lebe und arbeite in der Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Ausbildung:

1996 Studium „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“, Abschluss Diplom,

Universität Hildesheim, Germany

 

Ausgewählte Ausstellungen:

  • Ständige Präsentation in der Online-Kunstgalerie des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte: https://www.kunst-mse.de
  • 2023     „Werkauswahl“ (Gruppenausstellung), Galerie Christine Radecke, Thomsdorf, Germany
  • 2023     „1. Kulturfest Kaiserhof Penkun“ (Gruppenausstellung), Kaiserhof, Penkun, Germany
  • 2022     „Frühlingshafen“ (Einzelausstelllung), Gutshof Kraatz, Nordwestuckermark, Germany
  • 2022     „Winterquartier“, (Gruppenausstellung), Kunstplatz Lychen, Lychen, Germany
  • 2021     „Collage Assemblage“ (Gruppenausstellung), Multikulturelles Zentrum Templin, Templin, Germany
  • 2020     „Augenmerk Collage“ (Gruppenausstellung), Kulturverein Feldberger Land e. V., Feldberger Seenlandschaft, Germany

Seit 2020 Mitarbeit im Vorstand des Kulturvereins Feldberger Land e. V. als Kuratorin für den Ausstellungsbereich, Feldberger Seenlandschaft, Germany

 

Artist Statement

Meine digitalen und meine Mixed media-Arbeiten bewegen sich in Zwischenwelten, in denen erkennbare Anteile der Realität in widersprüchliche Kontexte eingebettet werden, so dass ein schwebender, uneindeutiger Eindruck entsteht. Viele der Arbeiten zeichnen sich durch eine Palette tiefer Blautöne und diffuse Lichtgebung aus und verstärken damit die magisch-traumhafte Wirkung. Ich nutze zwei Arbeitsansätze. In den rein digitalen Arbeiten schichte ich fotografisches Material collagenhaft übereinander und schaffe über die Ausführung der Drucke hinter glänzendem Acrylglas brillante, strahlende Farben und intensive Lichterlebnisse. Bei der Arbeit am PC begeistern mich die nahezu unerschöpflichen spielerischen Möglichkeiten. Dabei ergeben sich oft ungeplante Verwandlungseffekte, die ich als verblüffende Überraschungen gleichermaßen abenteuerlich wie bereichernd erlebe, weil sie meine gewählten Bildebenen in neue Bedeutungsebenen transferieren. In den Mixed media-Werken verbinde ich fotografisches Ausgangsmaterial durch unterschiedliche Transfertechniken mit malerisch abstrakten, rein intuitiven Bildanteilen. Mit einer breiten Materialvielfalt aus Farben, Wachs, Gesteinsmehlen und unterschiedlichen Papieren kreiere ich eine raue und vielseitige Sinnlichkeit. Diese Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Substanzen und Oberflächen ist für mich - als Gegenpol zu der Arbeit am PC - haptisch und körperlich befriedigend.

Die fotografischen Anteile in meinen Arbeiten betrachte ich nicht allein als verfügbares Bildmaterial. Obwohl ich die historischen Fotos nicht in ihrer Dinglichkeit verwende, verstehe ich diese Bildanteile trotzdem als direktes Zeugnis einer Vergangenheit: Etwas hat tatsächlich stattgefunden. Das Foto dient als Beleg einer objektiven - wenn auch vergangenen - Wirklichkeit, verschmilzt aber gleichzeitig mit einer neuen, subjektiven Realität, die ich gestalte. Oft wähle ich Porträtaufnahmen, auf denen mich die Menschen trotz des großen zeitlichen Abstandes zwischen uns direkt anzusprechen scheinen. Gleichzeitig entkleidet dieser Abstand die Dargestellten ihrer historischen Individualität und macht aus ihnen zeitlose Verkörperungen allgemein menschlicher Wesenszüge. Weil ich die Personen aus dem Kontext des ursprünglichen Fotos herauslöse und in neue Ebenen einbette, bekommen ihre Gesichter und ihre Kleidung etwas Befremdliches, Undeutbares. Diese neue Distanz zwischen "Person" und "Umwelt" hilft mir, Aspekte von Einsamkeit, Beziehung, Verbindung und Selbstwerdung auszuloten.