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Die Zeit läuft – wohin denn bloß?

Ich habe einen Brotberuf, den ich sehr gern mache: Ich evaluiere Kindergärten und unterstütze ErzieherInnen dabei, sich selbst, ihr Team, ihre Kita zum Wohl der Kinder gut weiterzuentwickeln. Das ist eine – wie ich finde – sehr wichtige Tätigkeit, die mich erfüllt und bereichert. Es ist die richtige Aufgabe für mich, und ich bin auch der richtige Mensch für diese Aufgabe.

Trotzdem möchte ich im nächsten Jahr weniger Evaluationen übernehmen, weil ich mehr Zeit für die Kunst und für das Malen haben will. Im Moment ist es gerade wieder einmal so: Der Schreibtisch wartet, ein Bericht ist fällig, dazu die anderen täglichen Pflichten… Und ich schaffe es einfach nicht, mir selbst am Tag ein kleineres Zeitfenster einzuräumen, um irgendetwas im Atelier zu machen. Organisatorisch wäre das wahrscheinlich im Grunde gar nicht so schwierig, aber mir fehlt die innere Ruhe. Irgendwie müssen erst alle anderen Aufgaben erledigt sein, bevor ich mich den Bildern zuwenden kann. Das ist dann richtig wie ein großer Seufzer zu spüren: Alle sind bedient, und JETZT gehört meine Zeit nur mir allein.

Eigentlich ist das nicht so toll. Wenn ich es mehr üben würde, wirklich ganz im Hier und Jetzt zu sein und jeden Moment selbst zu erleben und mit Präsenz zu füllen, dann wäre es bestimmt möglich, auch kleinere Malmomente zu haben und zu genießen.

Momente ergeben in der Summe ein Leben. Es wäre schön, wenn da viele leuchtende, wichtige Momente dabei sind und nicht so viele Klingeling-Junk Food-Momente.

Für diese Bilanz bin ich ganz allein verantwortlich.

Und deswegen gehe ich mit meiner ganzen Kunstsache auch so ernsthaft um. Weil sie mir leuchtende, wichtige Momente verschafft. Und weil ich es anstrebe, mit meiner Kunst so erfolgreich zu sein, dass ich es mir leisten kann, dem immer mehr Zeit zu widmen.

Denn Zeit ist die wirklich wichtige Währung.

 

I have a bread-and-butter job that I enjoy very much: I evaluate kindergartens and support educators in developing themselves, their team and their kindergarten for the benefit of the children. This is - in my opinion - a very important activity that fulfils and enriches me. It is the right task for me, and I am also the right person for this task.

Nevertheless, I would like to take on fewer evaluations next year because I want to have more time for art and for painting. At the moment, it's just like that again: the desk is waiting, a report is due, plus the other daily duties... And I just can't manage to give myself a smaller window of time during the day to do anything in the studio. From an organisational point of view, it probably wouldn't be that difficult, but I don't have the inner peace. Somehow all the other tasks have to be done first before I can turn to the paintings. It really feels like a big sigh: everyone has been served, and NOW my time belongs to me alone.

Actually, that's not so great. If I practised more to really be completely in the here and now and to experience every moment myself and fill it with presence, then it would certainly be possible to have and enjoy even smaller painting moments.

Moments add up to a life. It would be nice if there were many shining, important moments and not so many ringing-junk-food moments.
I alone am responsible for this balance.

And that's why I'm so serious about my whole art thing. Because it gives me shining, important moments. And because I aspire to be so successful with my art that I can afford to devote more and more time to it.

Because time is the really important currency.

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